Naturverbundene Fermentation
Vor ein paar Tagen war ich bei der Markterei – der Markthalle in Wien – eingeladen, um die fermentierten Gemüse des Fermentarium Vereins vorzustellen. Dabei kam mir die Idee, dass ich auch selbst etwas zu den Themen echtes Essen und Trends beitragen könnte. Der Platz ist ideal für ein Forum, um sich über nachhaltige Landwirtschaft und echte Lebensmittel auszutauschen. Es war eine Freude, dort zu sein, besonders da auch Herr Dipl. Ing. Wolfgang Palme von HBLFA Gartenbau Schönbrunn und später Herr Univ.-Prof. DDr. Martin Grassberger zu einem Podcast bei ‚Landschaft Leben‘ eingeladen waren. Eine wirklich reizende Idee für mich!
Ich bin dafür sehr dankbar an Mike (Team Markterei). Die Vorbereitung auf die Veranstaltung hat mir deutlich gemacht, wie viele Unterschiede es auch im Bereich der Fermentation gibt. Fermentation ist eben nicht gleich Fermentation. So kam ich zu meiner eigenen Philosophie der ‚Naturverbundenen Fermentation‘.
Mein Vortrag begann mit einem inspirierenden Zitat von Sandor Katz: “taking responsibility for our shit, both literally and figuratively.”
In meiner Zeit am Bauernhof habe ich erfahren, dass wir täglich die Wahl haben, wie wir unsere Welt gestalten – durch nachhaltigere Entscheidungen und kreative Gemeinschaften. Was anfangs klein schien, hat mich zu dem geführt, was ich heute tue: eine bewusste Verbindung zu den Ressourcen, die uns ernähren, und eine aktive Teilnahme an einer besseren, nachhaltigeren Lebensweise.
Naturverbundene Fermentation ist die kontrollierte Fermentation mit Hilfe von echten, wilden Mikroben, die rund um uns herum leben – meist in gesunden Böden – und über unser Gemüse, Getreide, Obst und andere Pflanzenteile zu uns transportiert werden. Diese Mikroben sind keine Laborkulturen, die in industriellen Prozessen zu Pulver verarbeitet werden, sondern Teil einer lebendigen, gesunden Umgebung. Sie stärken unser Vertrauen in eine vitale und gesunde Natur.
Deshalb möchte ich dadurch die Aufmerksamkeit auf den Boden, landwirtschaftliche Produkte, Bodenregeneration und nachhaltige Techniken der Bodenbearbeitung lenken. Und nur in diesem Kontext können wir wirklich sagen, dass Fermentation zu 100 % nachhaltig ist – zumindest in meiner Meinung. Was denkt ihr?
Noch einmal danke für die Möglichkeit, auf der Bühne der Markterei zu sprechen. Wichtig ist für mich, dass weiterhin so inspirierende Gespräche auf dieser Bühne entstehen. Ich freue mich auf viele weitere Dialoge und die Möglichkeit, gemeinsam mehr Bewusstsein für unsere Natur und nachhaltige Themen zu schaffen.